Freitag, 24. Juni 2011

Botswana als Durchreise

Eigentlich bin ich ja in Botswana nur auf der Durchreise nach Zambia – ein Ziel meiner Träume seit 10 Jahren. Aber es ist viel zu schade, nur mal schnell das Land zu durchqueren ohne anzuhalten. So legte ich einen kleinen Zwischenstopp in der Nxai Pan ein.

Nxai spricht sich mit einem Klicklaut, also N-[klick]-ei. Als Europäer oder Weisser darf man den Klicklaut auch mit einem „G“ ersetzen – also Ngei. Ich mache mir allerdings einen Spass daraus und klicke munter zur allgemeinen Belustigung mit.

In der ersten Nacht, es war gerade mal 22:00, krachte und knackste es draussen. Es zogen ein paar Elefanten am Zelt vorbei. Ich dachte mir, das ist ja eine nette Begrüssung in Botswana. Es war noch nicht mal 06:00, als ich dann von Löwengebrüll geweckt wurde. Allerdings ist es hier auch nicht viel wärmer als in Namibia, aber man gewöhnt sich allmählich daran. Bei 4° rennt man allerdings nicht gleich den Löwen nach, denn erst müssen mal die gefrorenen Knochen aufgetaut werden. Einen, doch lieber zwei heisseKaffee’s sollten es dann schon sein. Das Löwengebrüll entfernte sich dann zwischenzeitlich auch. Kurz vor 7 nahm ich dann doch mal die Fährte auf und um 8 lief dann die Löwin vor mir auf dem Pfad – oder wie die heimischen sagen der Pad. Ich folgte ihr gut 10 Minuten und plötzlich kam mir, respektive ihr der Rest des Rudels entgegen. Das ganze endete in einer freudigen Katzen-Begrüssung und schwupp  war das ganze Rudel im Busch verschwunden.

Morgens, Nxai

Nachmittags um 4 fuhr ich dann noch in die andere Richtung. Kaum zu glauben, aber weit, weit, ja sehr weit weg und kaum sichtbar, entdeckte ich eine Gepardin. Es war ein Weibchen, weil da noch 2 Junge dabei waren. Fotografisch liess es sich nicht einfangen, 400 oder 500 Meter sind einfach zu viel. An diesem Punkt gibt es jedoch nur eines: Auto abstellen, beobachten und warten. Leider tat sich nichts mehr, es wurde 17:00, 17:15, 17:25 und die Sonne war schon am untergehen. Höchste Zeit also, zurück ins Camp zu fahren. Naja, 8 km sind nicht wirklich viel, aber wenn sich eine Herde Elefanten in den Weg stellt und die Sonne unerbittlich untergeht, kann sich das bei zunehmender Dunkelheit als schwieriges Unterfangen herausstellten. Es endete in einer Fahrt durch die Dämmerung, was ich überhaupt nicht mochte.

Wie auch immer .. 2 x Katzen am ersten Tag in der Wildniss von Botswana .. Respekt!

Nur noch kurz: ein paar dutzend Elefanten sind mir inzwischen über den Weg gelaufen und kürzlich sah ich Bushbaby’s. Unglaublich, welche Sprünge sie im Dunkeln von Baum zu Baum und Ast zu Ast nehmen.

Bushbaby, Nata

Mittlerweile bin ich in Zambia eingereist. Leider, leider ist mein allererster Eindruck: Ripp-off, wo immer ich bisher hinkam ... Da hoffe ich mal schwer, dass mich das Land nicht enttaeuscht in dieser Hinsicht ... ansonsten bin ich dann schnell woanders.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Mondfinsternis

Hier in Namibia fand gestern Abend, den 15.06.2011, eine totale Mondfinsternis statt:

19:23 Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde
20:22 Beginn der Totalität
21:13 Mitte der Finsternis
22:03 Ende der Totalität
23:05 Austritt des Mondes aus dem Kernschatten der Erde

Für die Mondsüchtigen ein paar Bilder des Ereignisses:





 



Ready and go

Ansonsten bin ich nun wirklich fertig für den nächsten Abschnitt. Der grosse Service am Fahrzeug ist gemacht. Ein grosser Service heisst hier: schraube mal das Auto komplett auseinander, fette & öle & schmiere & ersetze alles und dann schraube das Ganze wieder zusammen. Als ich zwischendurch mal mein Auto besuchte, kannte ich es nicht wieder. Wie auch: es lagen 10‘000 Teile rund um das Chassis. Und nach dem Service habe ich immer noch das Gefühl, ich hätte eine anderes Fahrzeug: es schaltet sich weich wie Butter, Kupplung und Bremsen perfekt eingestellt, selbstverständlich neue Öl- und Luft-Filter, neue Keilriemen und die alten als Ersatz. Das geht ganz locker durch die nächsten Monate.

Aus Neugier ging ich dann noch kurz zu meinem Ersatzteillager:



4 Reihen à 100 Meter Toyota Hilux .. da ist alles zu finden. Beim Anblick des Ersatzteillagers dünkt es mich, dass man sich nicht Autofahrer schimpfen darf, wenn man sich nicht mindestens 1 x im Leben überschlagen hat.  

Dienstag, 14. Juni 2011

Flora, Fauna & stille Örtchen

Die letzten beiden Wochen war ich u.a. mit meinen Freunden R&B unterwegs. Die Zeit mit ihnen war wie immer einfach toll. Ich hätte ursprünglich 6 Wochen mit ihnen reisen sollen, aber es kam ja etwas anders. Nun, ihren Erzählungen zufolge verpasste ich zu Beginn nicht viel. Sie genossen den grossen Regen im südlichen Afrika und gingen in der Central Kalahari auf Walfisch-Beobachtungsfahrten. Und wenn sie nicht auf Wale-Watching Tour waren und beinahe abgesoffen in der Wüste standen, dann fütterten sie die Hippos vom Dachzelt aus J  Auf alle Fälle waren die beiden so schön wie noch nie ..

An dieser Stelle: ich hoffe, ihr habt euren ersten Business-Flug genossen, nicht dass ihr Euch daran gewöhnt. Guten Start und lasst euch vom Alltag nicht gleich wieder einfangen. We’ll keep in touch.


Abriss Namibia

Nun, tagsüber reisen und mit guten Freunden zum Apéro ein Glas Weint trinken, etwas scherzen, kochen, etc. .. da bleibt nicht mehr viel Zeit zum Lesen, Schreiben und Bloggen. Daher einen Kurz-Abriss der letzten Wochen: eine Löwin nahm im Etosha ihr Zebra zum Frühstück, das Namaqua-Chamäleon frühstückte ebenso in der Namib.

Kürzlich schrieb ich in einem Mail, dass es hier unten kälter sei als in der Schweiz, aber dass es bestimmt keinen Schnee gibt. Tja .. so kann man sich täuschen. Es schneite in Namibia. Bilder gibt’s in der Allgmeinen Zeitung. Falls ein Namibia-Reisender aus Vorfreude auf seinen Camping-Urlaub im Juli hier mitlesen sollte: 2°C in Halali, Frost in der Kalahari und in Outjo, 3° in Kamanjab, 1° bei Sesriem und -2° kürzlich nahe Windhoek. Also Bettflasche und Heizdecke auf dem Einkaufszettel notieren …

Die Namib war grün. Grün! Wie ein Golfplatz. Sie ist schon in normalen Zeiten ziemlich fotogen, aber im neuen Farbkleid wirkte sie richtig kitschig. Ich habe daher keine Fotos gemacht, es würde sowieso jeder gleich sagen: „hm .. Photoshop“.

Ansonsten bin ich nun an den Vorbereitungen für den nächsten Abschnitt. Das Auto ist seit gestern im Service, soweit war alles ok. Ein paar kleine Dinge sollten jedoch noch geprüft und ersetzt werden.  Dann werde ich mir noch ein paar kleine Dinge kaufen und fahre dann am Donnerstag Richtung Botswana. Falls ich kurzfristig noch in den einen oder anderen Park komme bleibe ich vielleicht doch ein paar Tage in Botswana, ansonsten werde ich bald nach Zambia gehen. Mal schauen.



Flora, Fauna und stille Örtchen

Ich fasste ein paar Impressionen von Namibia in einer separaten Seite bildlich zusammen. Siehe oben. Aufgrund der s-c-h-n-e-l-l-e-n Internet-Leitungen habe ich das ganze etwas komprimiert, grössere Bilder kann ich nicht wirklich laden. Falls es die kommenden Länder Leitungs- und Übertragungs-technisch zulassen, gibt’s dann ebensolche Impressionen von Zambia, Malawi und Moçambique. Aber das ist kein Versprechen ;-)


Sonntag, 5. Juni 2011

Etosha und House in the rocks

Etosha ist voll mit Wasser – dafür sehr wenig Tiere, mal abgesehen von Moskitos. Die Brut des Grauens sitzt in der Pfanne … 5000 km2 Moskito-Larven, zusammen wohl 125 Tonnen. Es scheint, als hätten die Moskitos die Elefanten gefressen. 


Bisher gab es erst eine Elefanten-Begegnung und kürzlich vor dem Essen am Wasserloch in Okaukuejo eine Zweite. Dies ist doch relativ wenig im Vergleich zu anderen Besuchen.



Kreative Unterkunft

Alles, was im Internet steht, kann wohl kaum als „Geheimtipp“ gehandelt werden – es ist höchstens nicht ganz so bekannt und steht noch nicht in allen Reiseführern. Das House in the rocks bei Kamanjab ist so eine Unterkunft.



Das House in the rocks ist wunderschön, kreativ gebaut und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Eine rote Kommode, Mobilé’s, Kerzenständer und Petrollampen, Schnitzereien und Spiegel, kleine Gärten sowie viele Ecken und Winkel prägen das Haus. Es gibt 3 Schlafzimmer mit je 2 bis 5 Betten, eine Badewanne mit Blick ins Freie sowie 2 Duschen, eine unter freiem Himmel und eine im Felsen und wer es mag, sogar einen Pool. Wer mal in die Gegend von Kamanjab kommt, dem würde ich das Filmhaus durchaus für 2 Nächte empfehlen. Es ist sogar einen Umweg Wert und es lässt sich herrlich entspannen hier