Sonntag, 31. Juli 2011

Geldbezug + Situation in Malawi


Die Währung in Malawi ist der Malawi Kwacha und lässt sich etwa durch 200 teilen - 1000 Kwachas sind etwa sFr. 5.00. Die höchste Note welche es gibt sind 500 Kwachas, also etwa sFr. 2.50 und der grösste Betrag, welchen man am Bankautomat ziehen kann sind 20‘000 Kwachas, gut sFr. 100.-.

Der Grund, warum man nicht mehr Geld beziehen kann liegt wohl darin, dass nicht mehr durch den Schlitz passt:



Bezug von 20'000 Kwachas

Machnmal ist es schon ein eigenartiges Gefühl, durch eines der ärmeren Länder in Afrika zu reisen und dabei sämtliche Hosen- und Hemdtaschen mit Bündel von Noten vollgestopft zu haben. Aber nenn mal ein Land - Äthiopien, Burkino Faso, Mali, Lyberia .. man muss es akzeptieren und kann es nicht ändern.


Situation in Malawi

Für Interessierte, anbei noch zwei Links zu den Vorfällen von letzter Woche:


Im Moment ist es ruhig und friedlich, "the warm heart of africa" wird Ihrem Ruf wohl gerecht. Die nächste grosse, landesweite Demonstration ist den lokalen Informationen zufolge auf den 17.8. angesetzt. Ich schätze, da wird es ungemütlich werden, zumal inzwischen die USA, England und andere Länder ihre Hilfsgelder eingefroren haben. Ich werde bis dahin das Land wohl verlassen haben. 

Benzin gab es zwischen Lilongwe und Mzuzu im Norden keines und da es mir langsam aber sicher ausging, konnte ich das Nyika Plateau nicht besuchen L Am Malawi See bei Nkhata gab es dann aber reichlich Benzin zum Auffüllen. So weile ich nun am See, geniesse den Sandstrand und mache mal Ferien Reisestress ;-) 

Heike grüssen + Büroarbeiten erledigen




Sonntag, 24. Juli 2011

Impressionen Zambia / Aufstand in Malawi


Impressionen Zambia

Über die unbeschreiblichen Landschaften und die Tierwelt habe ich ja ausführlich berichtet und ich werde das Gefühl nicht los, mich ständig nur zu wiederholen. Ich verzichte daher auf Impressionen im Stile von Elefanten-Begegnungen und Sonnenuntergänge. Dafür etwas mehr von Land und Leute in Schwarz-Weiss. Ich möchte die Bilder für sich selber sprechen lassen und werde sie daher nicht weiter kommentieren.

Mein Favorit:


Das Schild besagt: „Das Land ist reserviert für eine Parkanlage. Unbefugtes Betreten wird strafrechtlich verfolgt“. Dabei haben sie dort ihre Geschäfte eröffnet und wohnen teilweise dort, nach links, nach rechts und nach hinten.


Aufstand in Malawi

Eigentlich wollte ich 3 Tage in South Luangwa bleiben und dann noch 2 Tage in den Luambe N.P., etwas nördlicher, wenig besucht und abgelegen. Allerdings schaffte ich es nicht und blieb 8 Tage in South Luangwa. Wäre nicht mein Neffe am Flughafen von Lilongwe in Malawi angekommen, ich wäre noch länger geblieben.

Am 21.7. wollte ich eben über die Grenze nach Malawi als mir Ausreisende berichteten, dass in Lilongwe geschossen wird L Wie bitte? Ja, es gibt wohl einen Aufstand. Benzin sei im ganzen Land keines mehr zu kriegen ausser für 4 Euro / Liter auf dem Schwarzmarkt. Heimische empfahlen mir, nicht einzureisen, aber ich kann ja meinen Neffen wohl nicht in Lilongwe am Flughafen stehen lassen. Also bin ich dann am 22.7. doch eingereist.

Wie ich heute am 24.7. in der lokalen Presse las, gab es am 20.7. und 21.7. friedliche Demonstrationen  in Lilongwe, Blantyre und Mzuzu gegen die Benzin-Knappheit und hohen Lebenskosten, welche dann aber von der Regierung niedergeknüppelt wurden und folglich die Situation eskalierte. Sie schrieben hier von 18 Toten und vielen Verletzten. Die EU bedauert anscheinend die Reaktion der Regierung und rief zum Dialog auf, die UNO (Ban Ki Moon) verurteilte die Gewalt der Regierung ebenso. In der europäischen Presse wird es wohl kaum ein Thema gewesen sein.

Aus meiner Sicht ist hier mittlerweile alles ganz friedlich – ich bekomme gar nichts davon mit und bin wirklich im Zentrum von Lilongwe. Benzin gibt es vereinzelt, ich würde mal sagen so jede fünfte Tankstelle verkauft noch oder wieder Benzin. Gestern gingen die Leute ganz normal ihren Geschäften nach, es gab weder Strassenblockaden (Polizei) noch verschärfte Kontrollen oder Militär.

Die Zeitung meinte jedoch, die Situation sei noch nicht ausgestanden .. mal sehen, wie es sich hier entwickelt.

Samstag, 23. Juli 2011

In meinen Schuhen


Geschätze Leserin,
geschätzer Leser

Es gibt Momente und Augenblicke, da wünschte ich mir wirklich, Du könntest in meinen Schuhen stehen

… und sehen, was ich sehe …
… hören, was ich höre …
… und den Spirit einer Umgebung wahrnehmen und fühlen, wie ich es fühle.

Oder riechen, was ich rieche, zum Beispiel den Furz eines Chimpansen J

Ich dachte, Mana Pools lässt sich nicht mehr toppen. Lässt sich aber. Und der Ort heisst South Luangwa.

Sonnenuntergang über South Luangwa

South Luangwa war vermutlich schon auf meiner Wunschliste, noch bevor ich überhaupt das erste Mal in Afrika war. Wie oft schaute ich auf die Karte und überlegte mir, wie ich zum Henker in ein paar Wochen Ferien da hinkomme und es schien jedes Mal nur mit grössten Schwierigkeiten, sehr langen Fahrzeiten oder hohen Kosten verbunden zu sein. Nun war ich hier, campte direkt am Fluss – dem South Luangwa.


Camp direkt am Fluss 

Der Fluss führt im Moment noch mässig Wasser. Kleinere Pools, Lagunen, Nebenarme und Zuflüsse sind bereits ausgetrocknet, grössere Pools und Lagunen sind noch gefüllt. Man müsste jetzt eigentlich 3 Monate hier bleiben und zusehen, wie mit der Zeit die Lagunen und Nebenarme nach und nach austrocknen, wenn die Hippos nur noch im Schlamm sitzen und gezwungen werden, zum Fluss zu wandern, um sich dort einen Platz zu erkämpfen.

Hippos im South Luangwa

Im August und September werden dann die Kämpfe um die immer spärlicher werdenden Ressourcen beginnen, alles wird sich am austrocknenden Fluss konzentrieren, welcher zum Rinnsal degradiert wird und das Thermometer wird gnadenlos auf 45° ansteigen um dann im Oktober in seinem Höhepunkt zu gipfeln .. das ist der Stoff, aus dem die manchmal unerbittlichen Dokumentationen gefilmt werden.

Krokodil vor dem Zelt

Wäre South Luangwa nicht dermassen abgelegen, ich würde im Oktober nochmals hinfahren J


Unterwegs im South Luangwa

Ausgetrocknetes Flussbett eines Zuflusses




Samstag, 16. Juli 2011

Besuch bei Verwandten

Chimfunshi Wildlife Trust ist eine Einrichtung, welche sich um verwaiste Chimpansen sorgt. Es begann 1983, als der Farmersfamilie ein krankes Waisentier gebracht wurde, konfisziert von Wilderern aus dem Kongo. Das junge Tier kam wieder auf die Beine und über die folgenden Jahre kamen immer mehr gerettete Chimpansen von Wilderern, Zoos und Zirkusen aus der ganzen Welt. Für Bush-Meat werden nur die erwachsenen Tiere gewildert, Baby’s landen nie im Kochtopf, dafür auf dem Markt und enden dann z.B. als Maskottchen in einer Bar.



In Chimfunshi finden die Chimpansen ein neues Zuhause. Sie leben hier in einer Semi-Freiheit, d.h. sie werden gefüttert und versorgt, haben aber freien Auslauf in ca. 200 Hektar grossen  umzäunten Gehegen. Sie zeigen mehrheitlich ein natürliches Verhalten und errichten z.B. ihre Nester jeden Abend neu in den Bäumen. Einige der Chimpansen hatten ihr Leben lang nie einen Artgenossen gesehen, andere konnten nicht mal klettern.


Man kann mit ein paar jüngeren Chimpansen einen sogenannten Bush-Walk machen und mit ihnen spazieren gehen. Während dieser Zeit kann man mit ihnen spielen, sie kitzeln, rumschwingen, necken oder einfach mit ihnen abhängen. Blaue Flecken und Beulen am Kopf inklusive. Die hängen sich dann einfach mal kurz an Dich, springen vom Baum auf einem runter, klettern hinten hoch und vorne wieder runter. Man kann die Tiere nicht mehr auswildern und diejenigen, welche dort geboren werden ebenso wenig, sie haben es aber auf alle Fälle um Welten besser als in ihrem früheren Dasein. Zumal man beim Auswildern die Tiere eher wieder in die Gefahr bringt, dass sie als Bush-Meat auf einem Markt landen.


Sonntag, 10. Juli 2011

Lächeln in Zambia


Ich habe es schon mal ganz kurz erwähnt, aber ich muss es doch noch etwas ausführlicher loswerden: die ZambierInnen kommen wohl mit einem Lachen auf die Welt. Und dies geben sie nie mehr ab. Wenn Du jemanden gegenüber hast und ihr/ihm ein Lächeln schenkst, dann kommt meistens ein Grinsen und Lachen zurück als wäre es das Grösste überhaupt. Es lächeln selbst die Leute zurück, welche eigentlich nichts zum Lachen haben. Ihr wisst, was ich meine … Nun, ich versuche mir, davon eine dicke Scheibe abzuschneiden, wohlwissentlich, dass ich eines grauen Morgens im Zug zur Arbeit wohl nie eine solche Freundlichkeit an den Tag legen kann, wie ich es hier erlebe.

Es ist aber nicht nur das Lachen und die Freundlichkeit, welche mich so fasziniert. Auch ihre Neugier scheint manchmal unerschöpflich zu sein. Was bei uns in 30 Sekunden, womöglich ohne Blick-Kontakt kurz erledigt wird, z.B. das Kaufen eines Getränkes am Kiosk, kann hier schon mal 10 oder gar 15 Minuten in Anspruch nehmen. Da wird gefragt, wie es einem geht, woher man kommt und wohin man geht, warum man nicht verheiratet sei und ein Mann müsse doch eine Familie gründen.  Und wie denn die Schweiz so sei und wie das Wetter dort ist und wie viele Leute dort wohnen. Die Warteschlange, die sich dabei hinter einem bildet, ist nicht etwa genervt – im Gegenteil, man mischt sich ins Gespräch ein, denn man will ja nichts vom neusten Tratsch und Klatsch verpassen. Und ja, meinte die Dame hinter mir, die Cousine eines Freundes wohne ich Vevey .. nein, sie war mal mit einem Schweizer verheiratet, jetzt mit einem Engländer und ja, sie wohne noch immer in Vevey …


Reiseverlauf

Der Kaufe N.P. war schön und wild und weitläufig und landschaftlich reizvoll. Nach Puku Pan verbrachte ich noch 2 Nächte in Mayukuyuku, idyllisch am Fluss gelegen. Zum Löwen-Forscher Mc Bride fuhr  ich aber nicht mehr, das war mir dann doch zu weit, um ein, zwei Löwen zu sehen.

Somit reiste ich nach Lusaka und legte anschliessend einen Abstecher nach Zimbabwe ein. Die Fahrt nach Kariba, Zimbabwe, war schlicht grandios und atemberaubend. Man fährt von Lusaka das Zambezi Escarpement von rund 1200 Meter Höhe runter auf 400 Meter. In jedem anderen Land wäre es eine Panorama-Route, hier einfach eine Strasse. Je weiter man das Escarpement runter fährt, je zahlreicher und dicker wuchsen die Baobabs links und rechts.

Baobab, Zambezi Valley

Flucht vor Hippo

Übernachtet habe ich bereits in Zimbabwe in der Lomagundi Lakeside Association direkt am Kariba-See. Auf dem Gelände gab einige Hinweisschilder: „Beware of grounting Hippos“. Das Nachtessen nahm ich gleich im Restaurant ein und als ich später zurück zum Zelt lief, stand tatsächlich ein Hippo gleich vor dem Restaurant auf dem Kinderspielplatz. Ich dachte noch: „nettes Teil“. Als ich dann nach dem Zähneputzen von der Toilette kam bog ich um die Ecke und lief fast in ein weiteres Hippo hinein. Ich weiss nicht, wer mehr erschrak, das Hippo oder ich … zumindest hatte ich zum Glück viel schneller reagiert, das Hippo  konnte jedoch wesentlich schneller rennen … meine Güte, dieses Sch… Viech war vielleicht schnell. Boah … als ich im Dachzelt lag, hatte ich noch immer Herzklopfen. Eigentlich wollte ich noch den Bushbabies nachgehen, die hüpften hier auch wieder von Baum zu Baum, aber ich verliess das Zelt bis zum Morgengrauen nicht mehr.

Camp in Kariba


Mana Pools

Mana Pools hat etwas magisches an sich. Die Hyänen durchstreiften das Camp jede Nacht und jeden Morgen. Sie beschnupperten das Zelt morgens um 04:00. Womöglich werde ich nie mehr so nahe an Hyänen sein, von Angesicht zu Ansgesicht, keine 50 cm entfernt und nur durch den Zeltstoff getrennt. Ach ja .. ich schlug mein Bodenzelt auf, nicht das Dachzelt. Ein Elefant schritt in der Dunkelheit einen knappen Meter an mir vorbei. Ich hätte seine Stosszähne berühren können. Ein Hippo lief morgens um 06:00 noch durch das Camp und 30 Meter vom Zelt übernachtete ein Wasserbock. Erstaunlicherweise war er am Morgen noch immer dort, trotz der vielen Hyänen. Die Schwarze Mamba, keine 15 Meter von Tisch und Stuhl, entdeckte ich wohl auch etwas spät. Die war vermutlich schon länger dort.

Hyäne, Mana Pools


Schwarze Mamba (?), Gepard unter den Schlangen, Mana Pools


Mana Pools ist mittlerweile ein Weltnaturerbe und das wohl zu Recht: die Landschaft ist einfach einzigartig und grandios, die Tierwelt überwältigend. Der Zambezi und das Valley begeisterten mich zum zweiten Mal. Ich musste mein Entrecote auf dem Grill regelrecht vor Hyänen verteidigen. Würde man dem Fleisch den Rücken kehren, es wäre sofort weg. Dem Camp-Nachbarn klauten sie die Würste. Der sagte zum Nachtessen: und Tschüss, winkte seinen Würsten nach wie ich am Montag Morgen dem Bus, wenn ich 30 Sekunden zu spät unterwegs war.


Zambezi, Mana Pools

Zum Schluss: Zimbabwe scheint sich stabilisiert zu haben, wenn auch auf tiefem Niveau. Ich besuchte jedoch wirklich nur eine kleine Ecke. Die Preise waren moderat, z.B. US$ 1.45 für das Benzin, US$ 15.00 für Camping in Kariba und die Leute waren durchaus freundlich. Zum meinem Erstaunen: Mana Pools war voll mit Südafrikanern, keine Europäer. Mittlerweile bin ich wieder in Zambia und hier gibt es nach wie vor weder Südafrikaner noch Europäer.

Sonntag, 3. Juli 2011

Telefon

Ring-Ring … Ring-Ring … Ring-Ring …. Ring-Ring … Mein erster Gedanke im Halbschlaf heute Morgen um 05:40 war: wer um Himmelherrgottswillen ruft mich denn um diese Zeit an?

Ring-Ring … Ring-Ring … Ring-Ring …. Ring-Ring … Dann erst merkte ich, dass ich ja in Zambia bin und im Zelt übernachte. Es war nicht wirklich ein Telefon, aber es klang genauso. Es war ein Vogel, oben in der Baumkrone neben meinem Zelt.

Ring-Ring ... Ring-Ring … Ring-Ring …. Ring-Ring …  Da glaubst Du wirklich, Du bist im Büro. Keine Ahnung, welchen Namen er trägt, für mich ist’s der Telefon-Vogel. Sorry, no pic.

Samstag, 2. Juli 2011

Zwiebelsuppe mit Speck


Der Kafue hat laut Martin, mein Führer der letzten Tage, noch sehr viel Wasser zu dieser Jahreszeit. Normalerweise sei er am abtrocknen, aber er fliesst noch in starker Strömung. Ich erhielt bisher kaum Informationen über den Wasserstand in Zambia, aber es scheint wie in Namibia und Botswana: es gab überdurchschnittlich Regen dieses Jahr. Dies führt nun dazu, dass sie einen strengen Winter mit tiefen Temperaturen haben. Martin meinte, den Krokodilen sei es zu kalt, ihr verhalten sich atypisch.

Mit Martin auf dem Kafue

Bei diesen Temperaturen war es demnach auch nur eine Frage der Zeit, bis ich meine Grippe einfing. Halsschmerzen, Schnupfen, Fieber, Gliederschmerzen … das volle Programm. Da kann das Hippo noch lange grunzen ….  Ich habe nun meine Ernährung definitiv umgestellt, es gibt ab sofort keinen Salat mehr zur Vorspeise. Nur noch Suppe. Und zwar solange, bis ich morgens um 06:00 zweistellige Celsius-Zahlen am Thermometer ablese. Ich hoffe, ich kriege die in der Not gekochte Zwiebelsuppe mit Speck in dieser Form wieder hin. Das wird ein kulinarischer Hit zuhause ;-)

Das war einmal ... Tomaten- und Zwiebel-Salat an einer Sweet Chillie Sosse

Im Übrigen, so während des Schreibens:
Ein Puku pfeifft gleich hier gegenüber … scheint mindestens eine Katze unterwegs zu sein. Hoffe mal, dass sie nicht gleich alle ins Camp kommen. Gestern sah ich noch 3 Geparden und 2 Zibet-Katzen, Spuren eines  Leoparden heute Mittag und die Löwen hörte ich ja heute schon ein paar mal. Und obwohl sie zuwenig Katzen haben, sie können und werden in Zambia legal gejagt  ... no comment.

29.06.2011 – Puku Pan


Als ich nach Puku Pan am Grenzgebiet des Kafues fuhr war ich mir nicht mehr sicher, ob es die richtige Entscheidung war. Je länger der Weg ging, je schlechter die Strasse. Mittlerweile konnte man eigentlich gar nicht mehr Strasse sagen, mehr ein Weg oder Pfad. Und die letzten 30 km waren nicht mal mehr ein Pfad, eher eine Möglichkeit, das Fahrzeug zu ruinieren. 2er Gang, Standgas  .. mehr ging definitiv nicht.

Kafue River Road used  by hunters -and me ;-)

Die Puku Pan Lodge entpuppte sich jedoch als wirklich schöner, ja fast magischer Ort, ein Idyll, vor allem wenn am Morgen die Nebelschwaden über dem Gelände und dem Kafue liegen. Es ist nicht das Paradies, aber es kommt ihm schon sehr nahe.

Wie so oft in der Wildnis hatte ich jeweils morgens eine prachtvolle Geräuschkulisse. Oberhalb des Kafues rufen die Löwen, im Fluss grunzt das Hippo, etwas im Hinterland trompeten die Elefanten, über dem Fluss stösst der Fisch-Adler seine Schreie aus und der Ruf des Löwen wird auf der gegenüberliegenden Fluss-Seite von einem anderen Rudel demonstrativ beantwortet. Trotz der beschwerlichen Anfahrt, Puku Pan ist es wert.

Als All-Inclusive-650-Euro-Pro-Person-und-Nacht-Tourist wird einem ja meist ein Welcome-Drink serviert. Mir ist es jedoch noch nie passiert, dass ich als Camper und Selbstversorger einen solchen erhielt, womit ich meinen ersten Ripp-Off-Eindruck betont wiederlegen möchte.

Ripp-Off war nur an der Grenze und im Grenzgebiet. Nachdem sie mich abzocken wollten und ich dann spät am Nachmittag laut Reiseführer „im schönen Palmgarten“ campte, aber links den Stacheldraht und rechts die Mauer sah, ohne fliessend Wasser, keine Dusche, kein WC und kein Abwasch für 10 US$, da war ich etwas negativ beeinflusst.

Kaum war ich jedoch im Hinterland, öffnete sich Zambia wie ich es mir vorstellte – ja fast noch besser. Während in Botswana hauptsächlich Ziegen, Hunde, Schafe, Rinder und Esel auf den Strassen liefen, so sind es hier Menschen. Alles ist unterwegs, Schüler in Uniformen und Frauen mit ihren Baby’s auf dem Rücken, Dorfbewohner mit ihren 10-Liter-Behälter tragend und balancierend auf dem Kopf oder ältere Herren im Anzug auf dem Fahrrad – wohin sie auch alle gehen und radeln mögen.  

Und so viele weisse Zähne wie hier blitzen mir schon lange nicht mehr entgegen. Freundlichkeit und Lachen scheint den Zambiern in die Wiege gelegt.