Mittwoch, 24. August 2011

Das verlorene Paradies


Moçambique

Meine Pläne für Moçambique, sofern überhaupt vorhanden, hatte ich bereits in Malawi überworfen. Insgeheim wollte ich eigentlich ins Niassa Reserve, ganz im Norden an der Grenze zu Tanzania. Dieses Unterfangen hat aber Expeditions-Charakter und nachdem ich bereits 3 Woche in Malawi dem Benzin nachrannte, hatte ich keine grosse Lust mehr dazu. Ich fuhr gleich Richtung Süden.


Wiedergeburt eines verlorenen Paradieses

Erste Station war das einstige Juwel des Landes, der Gorongosa N.P. Wenn man den Park heute besucht, kann man sich nur schwer vorstellen, wie er früher ausgesehen hat. Der Park-Manager zeigte mir historische Aufnahmen von den 70er Jahren und kopierte mir die Filme. Man ist eigentlich sprachlos, ob der wilden Zeit von damals.


In den 80er Jahren schlugen die Rebellen während des Bürgerkrieges ihr Hauptlager im Gorongosa auf und der Park diente als Supermarkt und Fleischlieferant für die Soldaten. Und um das Hauptquartier zu schützen, wurde die Gegend grosszügig vermint, die Elefanten - notabene die ganze Bevölkerung im Lande - ist noch heute traumatisiert. 1983 musste der Park geschlossen werden und wurde erst 1998 nach intensiver Räumung aller Mienen wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.



Auf der Website Gorongosa.net findet man einen Teil der historischen Aufnahmen. Von National Geographics gibt es die mit Preisen überhäufte Dokumentation „Afrika‘s verlorenes Paradies“. Die Wiedergeburt des Paradieses scheint zu gelingen. Der Park-Manager hat jedoch ehrgeizige Ziele und will Gorongosa zum „besten Park in ganz Afrika“ machen oder wie er mir sagte: „better as before!“. Allerdings wird es wohl noch eine Generation dauern, bis der Park wieder im gleichen Glanz erscheint. Der Bestand erholt sich selbstverständlich nicht mehr von selbst, die Tiere werden importiert, z.B. vom Krüger. Ende August werden 2 Geparden ausgesetzt, weitere sollen folgen.




In Zahlen:


1979
1994
2007
2010
Elefanten
3000
108
300
438
Büffel
18000
0
85
361
Impala
n/a
0
648
1195
Kudu
n/a
0
497
818
Kuhantilope
900
30
70
243
Wasserbock
2500
129
4501
13233
Hippo
4500
0
221
226

18000 Büffel müssen erst mal geschossen, gegessen oder per Mine - puff - zerrissen werden ... 

1 Kommentar:

Damedos hat gesagt…

Eindrücklicher Bericht, Peter. Danke vielmal und weiterhin tolle Reise!
--
oliver

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