Donnerstag, 11. August 2011

Treibstoffmangel


Malawi ist für seine freundlichen Bewohner bekannt als „das warme Herz von Afrika“ und man ist durchaus beeindruckt, wie geduldig und gelassen sie mit den Problemen umgehen, zum Beispiel mit dem chronischen Treibstoffmangel. Ich würde schon lange auf die Barrikaden steigen und in anderen Ländern würden sie wohl mit der Hellebarde und der Machete aufeinander los. Im Prinzip lässt sich weder ein Geschäft betreiben noch sonst etwas planen. Es lähmt das ganze Land und ist pures Gift für die eh schon schwache Wirtschaft.

Zwischen Monkey Bay und Lilongwe gab es kein Tropfen Benzin und als wir heute in Lilongwe ankamen, waren sämtliche Tankstellen leer. Ich hörte mich dann mal um und nett wie die Leute sind, schlugen sie mir vor, mich zu informieren, sobald sie etwas hören.

In 3 Stunden wird der Spuk wieder vorbei sein

Zwei Stunden später klopfte es an der Tür: es gibt Benzin, der Tanklaster käme eben bei einer Tankstelle an, wir müssten aber JETZT gehen. Also liessen wir alles stehen und liegen und liessen uns durch Lilongwe führen – links - links – rechts – geradeaus –links – rechts – und siehe da: die Kolonne hat sich bereits gebildet, obwohl der Tanklaster erst begann, den Inhalt zu entleeren. Unser Führer erklärte uns mehr oder weniger, wie es nun so funktioniert in einer doppelspurigen Schlange und 90 Minuten später hatte ich 76.5 Liter und einen vollen Tank. 

1. Reihe, Platz Nr. 18 :-)

Doppelspurige Schlange auf der anderen Seite ..

Notabene, unser Führer hatte nicht die Absicht, Geld zu verdienen. Er führte uns einfach so durch die Stadt, half uns in die richtige Schlange zu stehen, nämlich diejenige für Benzin und nicht für Diesel, winkte uns durch das Chaos und hielt uns zum gegebenen Zeitpunkt den Zapfhahn frei. Alles nur aus Freundlichkeit. Ich frage mich, wieviele Schweizer das wohl für einen japanischen Touristen machen würde?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen